SRH Gesundheitszentrum Bad Wimpfen
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Peer-Betreuung bei Amputationspatient:innen während der Rehabilitation

Die Rehabilitation nach einer Amputation ist ein komplexer Prozess mit physischen und psychischen Herausforderungen, bei dem Peer-Betreuung die Genesung und psychische Stabilität fördern kann.

Die Rehabilitation nach einer Amputation ist ein komplexer Prozess, der nicht nur physische, sondern auch psychische Herausforderungen mit sich bringt. In diesem Kontext hat sich die Peer-Betreuung als ein effektives Konzept etabliert, das sowohl die Genesung als auch die psychische Stabilität der Rehabilitand:innen fördern kann.

Was ist Peer-Betreuung?

Das erläutert unsere wertvolle Mitarbeiterin am liebsten und besten selbst.

Darf ich mich vorstellen:
Ich heiße Kirsten Manz und arbeite seit 2018 bei der SRH Bad Wimpfen. Beschäftigt bin ich in der Neurologie A2 und bin seit 2012 Oberschenkelamputiert.

Vor ein paar Jahren habe ich meine Ausbildung als Peer absolviert. 
Ein Peer ist eine in einem bestimmten Bereich erfahrene Person, die ihr Wissen und ihre Erfahrung auf Augenhöhe im Kontakt mit ihren noch unerfahrenen/neu Betroffenen zur Verfügung stellt.

Als Peer muss man auch seine Gesundung reflektiert haben und eine gute Resilienz besitzen. Akute Probleme lösen und zukünftig und nachhaltig mit Herausforderungen umzugehen.

Ich möchte Amputierten die Möglichkeit geben, sich mit einem schon längeren Betroffenen auszutauschen. Dies kann sehr hilfreich sein. 
Meine Aufgabe ist es Mut zu machen, durch eigene Erfahrung die Eigenverantwortlichkeit und Selbständigkeit des Betroffenen zu fördern sowie ihnen auf einer persönlichen Ebene zu begegnen.
Nach Verlust eines Körperteils bestehen bei den Rehabilitand:innen meist Ängste, Hoffnungslosigkeit, Verzweiflung und Existenzängste.   
Nicht jeder Betroffene ist gleich. Manche geben sich im Krankenhaus und in der Reha sehr stark, lassen niemanden so richtig an sich heran und brechen aber dann zu Hause zusammen.
Aus diesem Grund ist Austausch und Unterstützung wichtig, damit Betroffene ihren eigenen Weg zurück in ein aktives Leben finden und eine Akzeptanz für das Neue erlernen. 
Leben ist lebenswert - mit und ohne Bein.

Kirsten Manz ist als PEER-Betreuerin bei uns ein fester Bestandteil des rehabilitativen Teams, sie bereichert nicht nur das Team der Therapeuten, Ärzte und Pflegenden rund um den von der Amputation betroffenen Rehabilitanden, sondern ist selbst auch in der Pflege bei uns tätig.

Ihre Arbeit ist eine wertvolle Ergänzung zur traditionellen Rehabilitation. Sie bietet emotionale Unterstützung, fördert den Erfahrungsaustausch und motiviert die Patienten, ihre Rehabilitationsziele aktiv zu verfolgen. Durch die Integration von Peers in den Rehabilitationsprozess können Patienten eine verbesserte Lebensqualität erreichen und sich besser an ihr neues Leben anpassen. Langfristig kann dies zu einer höheren Zufriedenheit mit der Lebensqualität und einem erfolgreicheren Umgang mit der Amputation führen.