SRH Gesundheitszentrum Bad Wimpfen
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Multiple Sklerose: Mit FES zur Gangverbesserung

Die Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch-entzündliche neurologische Erkrankung, welche das zentrale Nervensystem betrifft. Bei einer durch MS bedingten Fußheberschwäche kann eine FES helfen.

Multiple Sklerose - was ist das?

Die Multiple Sklerose (MS) ist eine chronisch entzündliche, nicht ansteckende Erkrankung des zentralen Nervensystems, d.h. das gesamte Gehirn und Rückenmark können betroffen sein. Weltweit sind circa 2,5 Millionen Menschen an einer MS erkrankt, davon rund 200.000 in Deutschland. 70 Prozent der Betroffenen sind Frauen. Das typische Erkrankungsalter liegt zwischen 20 und 40 Jahren. MS ist "die Krankheit mit den vielen Gesichtern", da die Symptome sehr vielfältig sind.

Zu Beginn der MS-Erkrankung treten häufig motorische Störungen auf – wie Lähmungen und Sehstörungen mit Verschwommen- oder Nebelsehen als Ausdruck einer Entzündung der Sehnerven (Optikusneuritis). Daneben kommen oft Gefühlsstörungen der Haut ("Sensibilitäts-Störungen") vor, meist in Form von Kribbeln, (schmerzhaften) Missempfindungen oder einem Taubheitsgefühl. Außerdem können unterschiedlichste Beschwerden wie Unsicherheit beim Gehen oder beim Greifen, Doppelbilder, Blasenstörungen und "verwaschenes" Sprechen auftreten.

 

Gangverbesserung bei MS

Funktionelle Elektrostimulation (FES)

Kommt es zu einer Fußheberschwäche im Rahmen einer Multiplen Sklerose kann der Fuß beim Gehen nicht richtig angehoben werden, schleift auf dem Boden und nur der Vorfuß wird aufgesetzt. Das Gangbild wird als Steppergang bezeichnet und kann zu Stürzen führen, da kleine Unebenheiten des Bodens zu Stolperfallen werden. Das unrunde Gangbild kann ausserdem zu Schmerzen der Hüfte und des Rückens führen. Hier kann die FES helfen.

So funktioniert die funktionelle Elektrostimulation

In einer unter dem Knie angebrachte Manschette sind Elektroden eingesetzt, die elektrische Impulse an den nicht mehr angesprochenen Nerv senden. Gesteuert wird dieses über einen im Stimulator integrierten Bewegungssensor, der den genauen Zeitpunkt der Stimulation errechnet.Der Oberflächenstimulator kann Stürze, resultierend aus FES, verhindern.

Der Muskelschrittmacher wird individuell auf die Gangparameter der Patient:in eingestellt. Damit schleift die Fußspitze nicht mehr über den Boden und die Sturzgefahr ist minimiert. In Verbindung mit einer Therapie und mit regelmäßiger Übung ist es möglich, ein Gangbild zu erreichen, das nahezu natürlich wirkt.

Möglich ist auch mit einer Stimulation am Oberschenkel, Einfluss auf die Beweglichkeit und Stabilisierung im Knie und der Hüfte zu nehmen.

Bei diesen Erkrankungen kann die FES helfen

  • Multiple Sklerose
  • Schlaganfall (Apoplex)
  • Zerebralparese (infantil)
  • Schädel-Hirn-Trauma
  • inkomplette Wirbelsäulenverletzung

Vorteile der FES

  • Sturzgefahr wird gemindert
  • Gehgeschwindigkeit wird erhöht
  • Muskelathrophie wird reduziert
  • Selbstständigkeit wird erhöht